Zu große Titel können töten / Too big titles could kill
Aktualisiert: 6. Feb. 2022
So ziemlich jeder kennt das aus seiner Firma: Titel über Titel. Und was für Welche! Global Vice President, Vice President, Head of…, Project Manager, Technical Manager, Managing Director Chief Operation Officer, Chief Executive Officer und und und…
Das hat in vielen Fällen zur Folge, daß es noch um die Jagd nach noch größer klingenden Titeln geht, darum, im Organigramm noch weiter nach oben zu rutschen und um das nächstgrößere Aushängeschild auf der Visitenkarte.
Was dabei in vielen Fällen auf der Strecke bleibt, ist das zwischenmenschliche Miteinander. Denn am Ende des Tages sind alle Mitarbeiter eines Unternehmens die Stellschrauben und Zahnrädchen, ohne denen das ganze Konstrukt nicht funktionieren würde. Und dies geschieht völlig unabhängig von großartig klingenden Titeln, sondern nur anhand der Leistung, die jeder einzelne bereit ist zu geben.
Seit 21 Jahren „atme“ ich Dienstleistung. Was ich in der Zeit immer wieder feststellen musste: „Gib den Menschen Macht und sie zeigen dir ihr wahres Gesicht“ Das kann so oder so ausgehen. Denn das, worüber viele Menschen stolpern, ist ihr Ego. Titel und damit verbundene Macht können Menschen schneller auseinanderdividieren, als du Hierarchie buchstabieren kannst.
Da wird zum Beispiel plötzlich darauf bestanden, daß man jetzt „Manager“ ist und man nicht mehr ehrlich seine Meinung kommunizieren darf und soll. Da sind Menschen nicht mehr erreichbar oder ignorieren einen, weil man nun unter ihnen steht. Wie schon gesagt: Wenn das Ego wächst, schrumpft die Menschlichkeit.
Versteht mich bitte nicht falsch: Es muss in einer Gesellschaft eine grundlegende Struktur geben – allein schon, um die Kompetenzen abzugrenzen. Selbst in einer Firma, mit einer flachen Hierarchie gibt es ein Organigramm oder zumindest Stellenbeschreibungen, wo die einzelnen Zuständigkeiten festgehalten sind.
Dies sollte aber NIE dazu führen, daß Menschen sich auseinanderdividieren, die eigentlich eng zusammenarbeiten sollten. Denn es geht im Grunde um eines: Um den Erfolg und das Wachstum der Firma und eines jeden Einzelnen. Erst beides führt zu einer gesunden Entwicklung!
Menschen sollten anhand ihres Charakters, der Art und Weise, wie sie mit anderen Menschen umgehen und sie unterstützen, bewertet werden, nicht auf der Grundlage von Titeln! Gegenseitiger Respekt und das Agieren auf Augenhöhe ist hier der Anfang von Allem! Manche Menschen glauben, daß sie mit einem bestimmten Titel über allem stehen – dem ist nicht so. Wir sind alle Menschen, wir leben alle auf demselben Planeten und wir wollen alle ein schönes Leben haben – warum nicht gemeinsam daran arbeiten?
Ich möchte hier auch gern noch einmal auf den Punkt zurückkommen, den ich schon in meinem Blog „Körper – Geist – Seele – und nun?“ angesprochen hatte: wenn wir alle unsere Energie bündeln und für ein gemeinsames Ziel einsetzen, dann erreichen wir Großartiges und gewinnen alle. Wenn wir unsere Energie allerdings dafür einsetzen, unser Ego zu nähren und andere klein zu halten, dann verlieren am Ende Alle.
Ein wichtiger Aspekt in meinen Augen ist z.B. auch, daß jeder weiß, wer ihn wirklich bezahlt. Fragt man den Großteil der Menschen da draussen, woher sie ihr Gehalt beziehen, werden die Meisten mit „na, von meinem Arbeitgeber natürlich“ antworten. Und von wem bekommt der Arbeitgeber sein Geld? Genau: von den zahlenden Kunden! Und zwar jeder: vom „kleinen Angestellten“ bis zum CEO!
Von unzufriedenen Kunden einmalig und von zufriedenen und somit wiederkehrenden Kunden regelmäßig. Das heißt, wenn ein Mensch das Büro oder das Geschäft betritt, dann ist er keine lästige Störung einer angeregten Unterhaltung unter Kollegen oder die nervige Unterbrechung der Mittagspause, sondern der Garant für das Fortbestehen des Unternehmens und das Gehalt eines jeden Einzelnen – völlig egal, ob Verkäufer, Manager oder Reinigungskraft. Daher ist es so wichtig, daß sich jeder als Teil einer gemeinsamen Vision versteht und entsprechend handelt.
Beispiel: Ein Kunde betritt ein Bekleidungsgeschäft und sucht einen Anzug – den Verkäufer, den er antrifft, ist allerdings in der Damenbekleidung tätig. Nun kann der Verkäufer dem Kunden antworten, daß er hier falsch ist und ihn auf das 3. OG Herrenbekleidung verweisen. Oder der Kunde trifft zufällig einen Manager, der gerade von einem Meeting zum nächsten durch die Geschäftsräume geht. Dieser könnte erwidern, daß er dafür nicht zuständig sei und auch gerade keine Zeit dafür hat. Auch ein „schönes Szenario“: sämtliche Verkäufer sind beim Auftauchen eines Kunden plötzlich nicht mehr auffindbar. (Sowas kommt in ähnlicher Form häufig genug vor und ich bin mir sicher, daß so mancher hier ähnlichen Geschichten zu erzählen weiß).
Der Verkäufer (oder auch der Manager, aber auch die Reinigungskraft) mit dem richtigen Mindset und ohne „Titelallüren“ kann allerdings auch völlig anders reagieren:
Zunächst begrüßt er den Kunden mit einem ehrlichen und freundlichen „Herzlich willkommen – wie kann ich Ihnen helfen?“ Er nimmt sich kurz Zeit, hört dem Kunden aufmerksam zu und antwortet dann z.B.: „Ich bin leider nicht der Experte auf diesem Gebiet, aber ich bringe Sie gern zu der Abteilung, wo Ihnen geholfen werden kann“. Dazu ein freundliches Lächeln, der Kunde hat das Gefühl, daß man wirklich an seinem Problem und dessen Lösung interessiert ist und zack: Er ist zufrieden! Mehr noch! Er wird beim nächsten Anzug, den er benötigt, mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder euer Geschäft aufsuchen. Und er wird euer Geschäft seinen Freunden empfehlen und somit Folgegeschäfte generieren!
Jobbezeichnungen sind ein Stück weit wichtig, um Verantwortlichkeiten festzulegen – sie sollten aber niemals zwischen den Menschen stehen. Erst das Zusammenwirken von Allen bringt auch alle weiter und das sollte immer das Ziel sein! Teilt daher eure Vision eures Unternehmens mit allen Beteiligten! Verinnerlicht sie – lebt sie! Arbeitet gemeinsam an dieser Vision mit allen, mit Respekt und auf Augenhöhe! Lasst euer Ego ein stückweit zu Hause. Und ihr werdet Wachstum auf allen Ebenen erleben 😊
LG – euer Ronny
Too big titles could kill
Pretty much everyone knows this from their company: title after title. And what kind of! Global Vice President, Vice President, Head of ..., Project Manager, Technical Manager, Managing Director, Chief Operation Officer, Chief Executive Officer and so on...
In many cases this has the consequence that it is basically just about the hunt for even bigger sounding titles to slide even further up in the organization chart and to the next bigger figurehead on the business card.
What often falls by the wayside is the interpersonal relationship. Because at the end of the day, all employees of a company are the adjusting screws and cogs without which the whole structure would not work. And this happens completely independently of great sounding titles, but only because of the performance that each individual is willing to give.
For 21 years I am "breathing" service. What I had to find out repeatedly: "Give people power and they'll show you their true face". That can end up one way or another. Because what a lot of people stumble upon is their ego. Title and associated power can divide people apart faster than you can spell “hierarchy”.
For example, people suddenly insist that you are now a "leader" and that you are no longer allowed to speak 100 % honestly with them like before. People are no longer available or ignore you because you are now among them. As I said, when the ego grows, humanity shrinks.
Please don't get me wrong: There has to be a basic structure in a society - if only to define competencies. Even in a company with a flat hierarchy there is an organization chart or at least job descriptions where the individual responsibilities are recorded.
However, this should NEVER cause people who should work closely together to drift away from each other. Because it's basically about one thing: the success and growth of the company and everyone. Only both lead to healthy development!
People should be judged on their characters, the way they treat and support other people, not based on titles! Mutual respect and acting at eye level is the beginning of everything! Some people believe that with a certain title they stand above everything - that is not the case. We are all human beings; we all live on the same planet, and we all want to have a beautiful life - why not work together on it?
I would also like to come back to the point that I already addressed in my blog “Body - Mind - Soul - and now?” If we all bundle our energies and use them for a common goal, then we will achieve great things win everyone. However, if we use our energy to nourish our ego and keep others down, then everyone ends up losing.
An important aspect in my eyes is, for example, that everyone knows who is really paying them. If you ask most of the people out there where they get their salary from, most of them will answer “well, from my employer of course”. And from whom does the employer get his money? Exactly: from the paying customers! And I mean everyone: from the "small employee" to the CEO!
From dissatisfied customers once and from satisfied and therefore returning customers regularly. This means that when a person enters the office or the shop, he is not an annoying disruption to a lively conversation between colleagues or the annoying interruption of the lunch break, but the guarantee for the continued existence of the company and the salary of each individual - regardless of whether Salesman, manager or cleaner. Therefore, it is so important that everyone understands themselves as part of a common vision and acts accordingly.
Example: A customer enters a clothing store and is looking for a suit - but the salesperson he meets is active in women's clothing. Now the seller can answer the customer that he is wrong here and refer him to the 3rd floor men's clothing. Or the customer happens to meet a manager who is walking through the business premises from one meeting to the next. He could reply that he was not responsible for it and that he had no time for it. Also, a “nice scenario”: all of the salespeople can suddenly no longer be found when a customer appears. (Something like that happens often enough in a similar form and I'm sure that some of the people here can tell stories like these).
However, the salesperson (or the manager, but also the cleaning staff) with the right mindset and without any “title preciousness” can also react completely differently:
First, he greets the customer with an honest and friendly "Welcome - how can I help you?" He takes a moment, listens carefully to the customer and then answers, for example, "Unfortunately, I am not the expert in this field, but I would be happy to take you to the department where you can be helped". In addition, a friendly smile, the customer has the feeling that you are really interested in their problem and its solution and: He is satisfied! Even more! He's likely to come back to your store the next time he needs a suit. And he will recommend your business to his friends and thus generate repeat business!
Job titles are to some extent important in determining responsibilities - but they should never stand between people. Only the cooperation of all brings everyone further and that should always be the goal! So, share your vision of your company with everyone involved! Internalize it - live it! Work together on this vision with everyone, with respect and at eye level! Leave your ego a little at home. And you will experience growth on all levels 😊
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