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AutorenbildRonny Doehn

Verdienen kommt von Dienen / Earning comes from serving

Aktualisiert: 6. Feb. 2022

„Gib und dir wird gegeben“ – warum klingt dieser Spruch in vielen Ohren so biblisch, philosophisch… idealistisch?


Andere unterstützen – schlicht, weil man in der Lage dazu ist oder auch für den Anderen einfach nur da zu sein, ohne etwas dafür zu verlangen, ist für Kleinkinder z.B. völlig normal, für viele darüber allerdings sehr befremdlich geworden.


Denn wo im Kindergarten noch Teamwork großgeschrieben wird, gilt ab der Grundschule vorrangig: Jeder lernt und kämpft für sich. Von der 1. Klasse bis zum Abschluss sitzt ein jeder von uns auf seinem Stuhl und schaut dahin, wohin alle sehen: nach vorn zum Lehrer. Gruppenprojekte gibt es – aber die kann man an einer Hand abzählen. 90% der Zeit geht es darum, sein eigenes Ding durchzuziehen, Noten bekommt man schließlich meistens für Einzelleistungen. Der Banknachbar ist in jeder Klassenarbeit verbotene Zone. Kooperation: größtenteils Fehlanzeige.


Nur wenn´s dann um die Noten geht, dann kommen die anderen ins Spiel: zum Negativ-Vergleich! Wer war besser („Streber“) – wer war schlechter („arme Sau!“). Was die anderen dabei anders gemacht haben, als man selbst und was man von und mit ihnen lernen könnte, haben die meisten nicht auf dem Schirm. Was zählt, ist das eigene Ergebnis und wie man in den Augen der anderen damit dastehen könnte. Dabei heißt es doch so schön „Des Glückes Tod ist der Vergleich“.


Der produktive Austausch von Gedanken, lernen von und mit Anderen anstatt nur aus einer vorgesetzten Quelle, Hinterfragen von Systematiken, Kooperation, gegenseitige Unterstützung… Das alles ist in vielen Bereichen des Lebens immer noch nicht üblich.


Zum Beispiel auf Arbeit: Viele haben ihre eigenen Aufgaben, der Austausch untereinander, speziell zwischen Abteilungen, ist meistens gar nicht erwünscht und wird auch nicht gefördert. Wir kennen das ja schon aus der Schule: Gearbeitet wird meistens allein und für sich und in der Pause hängt man mit seiner Abteilung ab – die anderen sind ja eh alle doof. Ich weiß, etwas überspitzt, aber im Grunde entspricht dies der Situation im Leben vieler Menschen.


Unser gesamtes System ist in weiten Teilen immer noch auf die Methoden des Industriezeitalters ausgelegt. Angefangen vom Schulsystem bis hin zur Arbeit. Es sollen produktive Menschen herangezogen werden, die wenig Fragen stellen und „treu dienen“.

Wir befinden uns allerdings nicht mehr im Industriezeitalter. Selbst auf Wikipedia kann man deutlich lesen: „Mit den technischen Innovationen der 1970er- und 1980er-Jahre wurde das Industriezeitalter vom Informationszeitalter abgelöst.“


Das heißt, gerade heute liegt in der Kommunikation und damit im Austausch von Wissen unser wahres Potenzial. Wissen und Kontakte sind das Gold dieser Zeit.

Und jetzt komme ich daher mit diesem Spruch „Gib und dir wird gegeben“ – Warum ist das in meinen Augen nun so wichtig?


Gerade in der „Servicewüste Deutschland“ spürt man diese lang antrainierte Egohaltung vieler Menschen sehr deutlich. „Warum soll ich denn bitte schön mehr machen, als gefordert?“ „Wozu freundlich sein, wenn der andere es nicht ist?“ „Was habe ich davon daß es den anderen gibt?“


Macht uns diese Einstellung wirklich glücklich? Wie weit kommen wir im Leben damit? Könnten wir mit einem anderen Denkansatz evtl. wesentlich mehr erreichen?


Was meine ich denn nun konkret mit „Dienen“? Dem einen oder anderen kommt vielleicht gleich der Butler von Batman, Alfred, in den Sinn – das wäre vielleicht zu bildlich. Allerdings im übertragenen Sinne schon…

Was passiert, wenn wir uns zunächst die oben genannten Fragen nehmen und wie folgt umstellen: „Wenn ich mehr für andere tue, als gefordert, würden das die Anderen wertschätzen?“ „und wären sie dann evtl. bei einem andern Anlass auch bereit, mehr für mich zu tun, als gefordert?“ „Wenn ich zuerst lächle, dann lächelt mein Gegenüber vielleicht auch?“ „Was haben andere davon, daß es mich gibt?“


Wir können viel von kleinen Kindern lernen. Sie geben, ohne Hintergedanken, sie helfen, ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Und sie sind dabei glücklich – weil Geben mehr Freude bereitet, als zu nehmen.

Und was können wir nun von erfolgreichen Menschen in Sachen Geben lernen?


Erfolgreiche Menschen haben eine Sache schon mal grundlegend verstanden: wir haben 2 Ohren und 2 Augen, aber nur einen Mund, damit wir doppelt so viel hören und sehen, wie wir reden. Wir haben auch 2 Hände, damit wir doppelt so viel tun. 😉


Sie haben aber noch etwas verstanden: Das sie von Menschen lernen, die da sind, wo sie hinwollen, oder auf demselben Weg sind, nur ein Stück weiter. Und sie verbinden sich mit eben diesen Menschen. Sie „Netzwerken“, wie es so schön heißt, bauen Beziehungen auf – und sie dienen! Sie stellen diesen Menschen eine entscheidende Frage: „was kann ich für dich tun?“


Warum funktioniert anscheinend das so gut?


Wir Alle wollen gesehen werden! Menschen sehnen sich in ihrem tiefsten Inneren nach Anerkennung und Beachtung. Und sind wir doch mal ehrlich: Wenn du ein Kompliment bekommst, wenn dir jemand wirklich zuhört, wenn jemand deine Arbeit schätzt und dir ehrlich und aufrichtig Hilfe anbietet… wie fühlst du dich da? Und ich würde mal behaupten, daß dein Wille, diesem Menschen ebenfalls etwas Gutes zu tun, signifikant steigt!? 😉

Hierbei gilt: Warte nicht, bis dein Gegenüber den Anfang macht! Wie sagte Gandhi so schön? „Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünscht für diese Welt“


Ein Beispiel: Du triffst dich mit einer Freundin in einem Kaffee. Anstatt wie sonst üblich, erstmal minutenlang auf deinem Handy rumzutippen und ab und an den Kopf zu heben und ein kurzes „aha“ zu murmeln, liegt dein Handy erst gar nicht auf dem Tisch. Du hört ihr aufmerksam zu, schaust sie interessiert an und stellst ab und an Zwischenfragen zu dem Thema, über das sie gerade spricht. Wie sehr wird sie beim nächsten Mal bereit sein, dir aufmerksam zuzuhören?


„Gib und dir wird gegeben“ – in diesem Fall gibst du deiner Freundin die Aufmerksamkeit, die sie verdient und du bekommst die Anerkennung, ein guter Zuhörer zu sein und beim nächsten Mal kannst du dir sicher sein, daß die ungeteilte Aufmerksamkeit deines Gegenübers bekommst. Wie fühlt sich das an? Großartig, oder?


Zu „dienen“ ist also gar nicht so schwer, oder? Lächle, sei freundlich, sei ein guter Zuhörer, finde heraus, was dein Gegenüber braucht und dann löse sein Problem für ihn, wenn es in deiner Macht liegt – oder sei einfach nur für ihn da. Das verändert unser Miteinander maßgeblich zum Positiven! Und damit haben wir alle wieder ein Stück weit gewonnen.


LG – Dein Ronny


Earning comes from serving


"Give and you will be given" - why does this saying sound so biblical, philosophical ... idealistic in many ears?


Supporting others - simply because one can do so or simply being there for the other person without asking for anything is completely normal for small children, for example, but for many others it has become a very strange thing.


Because where teamwork is still very important in kindergarten, the priority is from elementary school: everyone learns and fights for himself. From 1st grade to graduation, each of us sits on his chair and looks where everyone is looking to: forward to the teacher. There are group projects - but you can count them on one hand. 90% of the time it's about doing your own thing, after all, you usually get grades for individual performances. The desk neighbor is a forbidden zone in every class test. Cooperation: mostly not.


Only when it comes to the grades do the others come into play: for a negative comparison! Who was better (nerd) - who was worse (poor one!). What others did differently than you did yourself and what you could learn from and with them, most of them do not have that on their radar. What counts is your own result and how you might stand with it in the eyes of others. It is said so beautifully "The death of happiness is the comparison".


The productive exchange of thoughts, learning from and with others instead of just from a superior source, questioning systematics, cooperation, mutual support ... All of this is still not common in many areas of life.


For example, at work: many have their own tasks, exchanges with one another, especially between departments, are usually not wanted at all and are not encouraged. We already know that from school: You usually work alone and for yourself and during the break you hang out with your department - the others are all stupid anyway. I know, a bit exaggerated, but basically this corresponds to the situation in many people's lives.


Our entire system is still largely based on the methods of the industrial age. Starting with the school system through to work. Productive people should be brought in who ask few questions and “serve faithfully”.


However, we are no longer in the industrial age. Even on Wikipedia one can clearly read: "With the technical innovations of the 1970s and 1980s, the industrial age was replaced by the information age."

This means that today in particular, our true potential lies in communication and thus in the exchange of knowledge. Knowledge and contacts are the gold of this time.

And now I come from this saying "Give and you will be given" - why is this so important in my eyes?


Especially in the "service desert Germany" you can feel this long-trained ego attitude of many people very clearly. "Why should I please do more than required?" "Why be friendly if the other is not?" "How do I benefit from the other?"


Does this attitude really make us happy? How far do we get with it in life? Could we possibly achieve a lot more with a different approach?


What do I mean by “serving”? Batman's butler Alfred, Alfred, might come to mind right away - that might be too figurative. However, in a figurative sense ...


What happens if we first take the above questions and change them as follows: "If I do more for others than required, would the others appreciate that?" for me to act as required? "" If I smile first, then maybe the other person smiles too? "" How do others benefit from my existence? "


We can learn a lot from young children. They give without ulterior motive; they help without expecting anything in return. And they are happy - because giving is more joy than receiving.


So, what can we learn from successful people in terms of service?


Successful people have already fundamentally understood one thing: we have 2 ears and 2 eyes, but only one mouth, so that we should hear and see twice as much as we talk. We also have 2 hands so that we can do twice as much. 😉


But they still understood something: that they learn from people who are where they want to be or who are on the same path, just a little further. And they connect with these very people. They “network”, as the saying goes, build relationships - and they serve! You ask these people a crucial question: "What can I do for you?"

Why does this seem to work so well?


We all want to be seen! Deep down, people long for recognition and attention. And let's be honest: When you get a compliment, when someone really listens to you, when someone appreciates your work and offers you honest and sincere help ... how do you feel about that? And I would say that your will to do something good for this person increases significantly!? 😉


The following applies: Do not wait until your counterpart starts! How did Gandhi said? "Be the change you wish for yourself in this world"


An example: You meet a friend in a coffee shop. Instead of typing around for minutes on your cell phone as usual, lifting your head every now and then and mumbling a short "aha", your cell phone is not even on the table. You listen to her attentively, look at her with interest and occasionally ask questions about the topic she is talking about. Next time, how much will she be willing to listen carefully to you?


"Give and will be given" - in this case you give your girlfriend the attention she deserves, and you get the recognition of being a good listener and next time you can be sure that the undivided attention of your counterpart will get. How does that feel? Great, isn't it?


So “serving” isn't that difficult, is it? Smile, be friendly, be a good listener, find out what the other person needs and then solve their problem for them if it is in your power - or just be there for them. That changes our togetherness significantly for the better! And with that we have all won a little bit again.


Best regards - Your Ronny

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