top of page
AutorenbildRonny Doehn

Unsere Fehlerkultur – ein falscher Ansatz… / Our culture of failure – a wrong approach

Hallo lieber Leser und willkommen zurück auf meinem Blog

Heute wieder ein Thema, welches mir sehr oft im Berufsleben begegnet und wo ich sage „Sowas geht nicht!“

Heute geht es um Entscheidungen.
Managen - UMGANGSSPRACHLICH: etwas geschickt organisieren und bewältigen / englisch to manage = handhaben; leiten

Gemeinschaftliche Lösungen sind, zumindest in meinen Augen, ein sehr schöner Weg, als Team voranzukommen. Nur manchmal benötigt man eben auch eine finale Entscheidung. Und dafür gibt es sie in größeren Unternehmen zu Hauf: die Vize Präsident´s, die Chief Officer´s, die Head of…, kurzum: die Manager…

Ärgerlich wird es dann, wenn man seinem Manager ein Problem vorträgt und eine finale Entscheidung / Anleitung erwartet, er das Ganze offensichtlich nicht entscheiden will und man die Antwort bekommt: „Oh, das kann ich nicht entscheiden - da muss ich erstmal meine Vorgesetzten fragen…“

Ich persönlich habe das Gefühl, daß eben diese Manager Angst davor haben, eine „falsche“ Entscheidung zu treffen. Und setze hier das Wort falsch bewusst in Anführungszeichen. Eines meiner Lieblingszitate lautet nämlich „Entweder wir gewinnen oder wir lernen dazu“. Es gibt somit keine falschen Entscheidungen, sondern nur die Möglichkeit, aus Fehlern zu lernen.

Zu leiten / organisieren setzt somit auch voraus, daß ich mich als Manager zunächst mit den an mich herangetragenen Thematiken auseinandersetze, mich dazu, wenn nötig, belese oder mit anderen austausche – und dann die Souveränität besitze, eine Entscheidung zu treffen.

Viel bequemer ist es natürlich, die Aufgabe an die nächst höhere Instanz abzutreten, damit diese wiederum das Problem/die Herausforderung weiter nach oben durchgibt, weil sie ebenfalls nicht gewillt ist, eine Entscheidung zu treffen.

Somit ist das Problem vom Tisch und ich habe meine Ruhe, richtig? In meinen Augen eben nicht!

Zum Einen wurde man dafür als Manager eingestellt, Entscheidungen zu treffen und Menschen anzuleiten – das gilt sowohl die angenehmen Situationen, als auch die unangenehmen Herausforderungen. Dafür wird man ja schließlich auch bezahlt. Zum Anderen könnte der Chef des Managers eines Tages auch mal auf die Idee kommen „Wofür brauchen wir den Posten überhaupt? Der entscheidet ja eh nix“ – schon mal soweit gedacht? 😉

Mein Appell hier an Alle: traut euch, eure Meinung zu sagen! Traut euch, Entscheidungen zu treffen! Traut euch, aus Fehlern zu lernen! Nirgendwo sonst lernen wir aus so viel wie aus Fehlern!

Was wir hier in Deutschland in meinen Augen grundlegend falsch machen: Wir leben in einer Fehlerkultur. Von Klein auf werden uns die Fehler aufgezeigt, die wir machen und rot markiert – als seien sie was Schlechtes. Angenommen, du hast in Deutsch einen Aufsatz geschrieben. Du bekommst ihn zurück. Was siehst du? Genau: die roten Striche am Rand und in den Zeilen und unten dick und fett die Note. Du hast 10 Fehler! ZEHN! Du hast du 10x was falsch gemacht! So wirst du konditioniert – von Kindertagen an.

Was machen andere Kulturen diesbezüglich besser? Nehmen wir zum Beispiel die USA. Hier gehört Fehler machen zum Leben dazu. Nehmen wir denselben Aufsatz – ebenfalls 10 Fehler. Da schreibt der Lehrer unter den Aufsatz: „Super gemacht / toll geschrieben – und an diesen 10 Punkten musst du noch ein bisschen arbeiten.“ Das heißt: Bei 100 möglichen Punkten hast du 90% richtig gemacht und in 10% kannst du dich noch verbessern! Was für ein Unterschied.

Wenn jemand in den USA ein Business aufbaut, scheitert und dann ein weiteres Business aufbaut, dann sagen die Amis: „Oh Super! Er hat sich getraut, ist gescheitert und macht weiter – was für ein Charakter, der hat Willensstärke“

Wenn das Ganze hier in Deutschland geschieht, sagen die Leute eher: „Oh, er hat´s nicht gepackt, ist gescheitert und jetzt versucht er es wieder – der lernt es wohl nie“

„Dust Yourself Off and Try Again“ heißt ein amerikanisches Sprichwort – also “klopf dir den Staub ab und mach weiter.“

Wir sollten den Fokus mehr auf die Möglichkeiten, als auf die Probleme lenken und Fehler als etwas ansehen, das uns voranbringt und uns wachsen lässt. Dann verschwindet auch die Angst, welche zu machen.

In diesem Sinne: Geht raus, macht so viele Fehler, wie ihr könnt, lernt daraus und bringt dieses Wissen anderen bei, damit sie wiederrum neue Fehler machen können. Das ist Evolution! 😊

LG – euer Ronny

Our culture of failure – a wrong approach…

Hello dear reader and welcome back to my blog

Today again a topic that I encounter very often in my professional life and where I say, "Something like that doesn't work!"

Today it´s all about decisions.

To Manage - COLLOVERSAL: to organize and manage something cleverly / English to manage = to handle; guide

In my eyes, Collective solutions are a very nice way to progress as a team. But sometimes you just need a final decision. And that's why there are plenty of them in larger companies: the vice presidents, the chief officers, the heads of..., in short: the managers...

It gets annoying when you present a problem to your manager and expect a final decision/instruction, he obviously doesn't want to decide the whole thing and you get the answer: "Oh, I can't decide that - I have to ask my superiors first... "

Personally, I have the feeling that these same managers are afraid of making the “wrong” decision. And deliberately put the word wrong in quotation marks. One of my favorite quotes is "Either we win or we learn". There are therefore no wrong decisions, only the opportunity to learn from mistakes.

Leading / organizing also requires that I, as a manager, first deal with the issues brought to me, read up on them if necessary, or exchange ideas with others - and then have the sovereignty to make a decision.
Of course, it is much more convenient to hand over the task to the next higher instance, so that they in turn pass the problem/challenge on to the top because they are also unwilling to make a decision.

So the problem is over and I'm in peace, right? In my opinion not!

On the one hand, as a manager, you were hired to make decisions and guide people - this applies to both the pleasant situations and the unpleasant challenges. After all, that's what you get paid for. On the other hand, the boss of the manager could one day come up with the idea "What do we need this position for anyway? He doesn’t decide anything anyway” – have you ever thought that far? 😉

My appeal here to everyone: dare to speak out what you think! Dare to make decisions! Dare to learn from mistakes! Nowhere else do we learn as much from mistakes as we do!

In my opinion, what we are fundamentally doing wrong here in Germany: We live in a culture of failure. From a young age we are shown the mistakes we make and marked in red - as if they were something bad. Suppose you wrote an essay in German. you get it back. What do you see? Exactly: the red marks in the margins and in the lines and below the note in red and bold. You have 10 mistakes! TEN! You did something wrong 10 times! This is how you are conditioned – from your childhood on.

What do other cultures do better in this regard? Let's take the USA for example. Making mistakes is part of life here. Let's take the same essay - also 10 mistakes. The teacher writes under the essay: "Well done / well written - and you still have to work a bit on these 10 points." That means: Out of a possible 100 points, you got 90% right and you can still improve in 10%! What a difference.

If someone builds a business in the US, fails and then builds another business, the Americans say: "Oh great! He dared, failed and keeps going - what a character, he has willpower."

When the whole thing happens here in Germany, people tend to say: "Oh, he didn't get it, he failed and now he's trying again - he'll probably never learn".

"Dust Yourself Off and Try Again" is an American proverb, meaning "dust yourself off and keep going."

We should focus more on the possibilities than the problems and see failure as something that pushes us forward and allows us to grow. Then the fear of making them also disappears.

With this in mind: go out there, make as many mistakes as you can, learn from them and pass this knowledge on to others so that they can in turn make new mistakes. This is evolution! 😊

Best regards - your Ronny

23 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Comments


bottom of page